Bischof Godehard von Hildesheim
Auf Bischof Bernward folgte in Hildesheim Bischof Godehard, der noch heute in ganz Europa verehrt wird.
Unmittelbarer Nachfolger von Bischof Bernward wurde Bischof Godehard, über dessen Leben und Wirken wir durch verschiedene literarische Quellen ebenfalls gut unterrichtet sind. Godehard wurde – wie Bernward – um 960 geboren und im bayerischen Benediktinerkloster Niederaltaich respektive durch den Salzburger Erzbischof erzogen. 996 wurde Godehard Abt des Klosters Niederaltaich und reformierte dieses im Sinn der Regel des hl. Benedikt, wie er auch in den Klöstern Tegernsee und Hersfeld entsprechend tätig wurde. Am 2. Dezember 1022 wurde Godehard in der Groner Pfalzkapelle (nahe Göttingen) zum neuen Bischof von Hildesheim geweiht.
Über Bischof Godehards persönlichen Lebenswandel heißt es in der „Vita Godehardi prior“ u.a.: „Jede Nacht erhob er sich zum Gebete und durchwachte den übrigen Teil der Nacht bis zum Beginn des Morgengottesdienstes unter Psalmengebet. Er hörte hierauf die hl. Messe, sang sie häufig auch selbst, ging alsdann zu den Arbeitern, deren er eine unzählbare Menge in den verschiedenen Zweigen der Werkbetriebe beschäftigte; oft saß er bei ihnen, um ihre Fortschritte zu fördern und den strebsamen Fleiß der einzelnen genauer zu überwachen, … Mit Hingebung sorgte er für die Erziehung der Geistlichen im Lesen, Vortragen, Singen, Schreiben und Malen. … Almosen spendete er in überreicher Fülle; eine unzählige Menge von Armen unterhielt er aus öffentlichen Mitteln …Wo immer im Bistum das Volk zu den Festen der Heiligen oder zum Jahresfesttage der Kirchweihe zusammenströmte, dahin ging Godehard mit herzlichster Geistesfreude, um dort seiner Lieblingstätigkeit zu obliegen, nämlich durch Verkündung des Wortes Gottes den Seelen zu nützen. Seine Predigten handelten immer von der Liebe Gottes und des Nächsten, von der Bewahrung des Glaubens und vom christlichen Wandel, …“
Bischof Godehard ist am 5. Mai 1038 im von ihm selbst gegründeten St. Mauritiusstift (bei Hildesheim) gestorben und im Hildesheimer Dom beigesetzt worden. Auch seine Verehrung begann schon früh, seine offizielle Heiligsprechung datiert vom 29. Oktober 1131. Anders als der hl. Bernward wurde und wird der hl. Godehard in ganz Europa verehrt: Weit über 400 Kirchen, Kapellen und sonstige Einrichtungen tragen seinen Namen. Gedenktag des hl. Godehard ist der 5. Mai.
Quelle: Dr. Thomas Scharf-Wrede, Direktor Bistumsarchiv Hildesheim