Die Hildesheimer Domschule
Die Hildesheimer Domschule ist eine besondere Schule.
Die Schule gibt es seit dem Jahr 815 ohne Unterbrechungen.
Keine andere kirchliche Schule gibt es so lange.
Die Hildesheimer Domschule war früher eine sehr bedeutende Schule.
Viele Schüler von der Hildesheimer Domschule waren später sehr bekannte Personen.
30 Schüler sind später Bischöfe geworden.
10 von diesen Bischöfen sind sogar Erz∙bischöfe geworden.
3 Schüler von der Hildesheimer Domschule hat der Papst später heilig∙gesprochen:
- Bischof Bernward von Hildesheim
- Kaiser Heinrich II.
- Und Bischof Benno von Meißen.
Und 2 Schüler von der Hildesheimer Domschule hat der Papst später selig∙gesprochen:
- Bischof Benno von Osnabrück.
- Und Bischof Bernhard von Hildesheim.
Auch heute gibt es die Schule noch.
Aber heute heißt die Schule nicht mehr Domschule.
Heute heißt die Schule: Bischöfliches Gymnasium Josephinum.
Die Menschen in Hildesheim sagen meist nur: Josephinum.
Die Hildesheimer Domschule hat eine sehr lange Geschichte.
Die Domschule wurde im Jahr 815 gegründet.
In demselben Jahr wurde auch das Bistum Hildesheim gegründet.
Am Anfang war die Schule im Kreuzgang vom Dom.
Zur dieser Zeit gab es noch keine richtigen Klassen∙räume.
Es gab eine Grundschule.
Und es gab eine höhere Schule.
In der Grundschule haben die Schüler diese Dinge gelernt:
- Rechnen.
- Schreiben.
- Lesen
- Und Singen.
Mit etwa 10 Jahren haben die Kinder die Grundschule verlassen.
Nur besonders gute Schüler durften weiter zu Schule gehen.
Diese Schüler sind dann auf die höhere Schule gegangen.
Auf der höheren Schule haben die Schüler dann diese Dinge gelernt:
- Latein.
- Mathematik.
- Sternenkunde.
Das Fachwort ist: Astronomie. - Und Musik.
Mit 15 Jahren konnten die Schüler dann mit einer besonderen Ausbildung weitermachen.
Die Schüler konnten dann wählen:
- Theologische Studien.
Das ist ein Studium über Religion. - Oder allgemeine Wissenschaften.
Die Hildesheimer Domschule war nicht für alle Menschen.
Die Schule war für Kinder von reichen Menschen.
Und für Kinder von mächtigen Menschen.
Zum Beispiel für Kinder aus einer adeligen Familie.
Deshalb haben die Bürger von Hildesheim gefordert:
Es soll auch eine Schule für die anderen Kinder geben.
Und deshalb wurde im 13. Jahrhundert die Schule am Andreasstift gegründet.
Auch die Schule am Andreasstift gibt es heute noch.
Die Menschen in Hildesheim sagen meist nur: Andreanum.
Das Andreanum ist auch ein Gymnasium.
Im Jahr 1595 sind die Jesuiten nach Hildesheim gekommen.
Die Jesuiten sind ein katholischer Orden.
Die Jesuiten setzen sich vor allem für Bildung ein.
Die Jesuiten haben die Arbeit in der Domschule übernommen.
Und die Jesuiten haben aus der höheren Schule das Josephinum-Gymnasium gemacht.
Am Anfang hatte das neue Josephinum-Gymnasium kein eigenes Schul∙gebäude.
Der Unterricht war in der Antonius∙kapelle.
Das Schul∙gebäude kam erst später.
Das Josephinum bekam immer mehr Schüler.
Im Jahr 1615 hatte das Josephinum über 300 Schüler.
Auf dem Josephinum haben die Schüler eine sehr gute Bildung bekommen.
Deshalb war das Josephinum sehr bekannt in Nord∙deutschland.
Im Jahr 1634 sind Soldaten aus Braunschweig gekommen.
Die Soldaten haben Hildesheim besetzt.
Die Jesuiten mussten die Stadt verlassen.
Und die Schule.
Die Jesuiten konnten erst im Jahr 1643 zurück∙kommen.
Zu diesem Zeitpunkt war die Schule fast ganz zerstört.
Und viele wichtige Bücher waren gestohlen.
Aber die Jesuiten haben die Schule wieder aufgebaut.
Und die Jesuiten haben viele von den gestohlenen Büchern zurück∙geholt.
Im Jahr 1773 hat der Papst den Orden von den Jesuiten aufgelöst.
Das bedeutet:
Die Jesuiten waren keine gültige Glaubens∙gemeinschaft mehr.
Viele Jesuiten durften weiter am Josephinum arbeiten.
Aber die Jesuiten durften die Schule nicht mehr leiten.
Und die Schule hat einen neuen Namen bekommen.
Der neue Name war: Fürst∙bischöfliches Gymnasium.
In den nächsten bekam die Schule immer mehr Schüler.
Die Schüler kamen aus ganz Deutschland.
Manche Schüler kamen sogar aus anderen Ländern.
Und viele Schülern sind später wichtige Geistliche im Bistum Hildesheim geworden.
Das Josephinum-Gymnasium war eine eigenständige Schule vom Bistum Hildesheim.
Die Schule musste diese Eigenständigkeit oft verteidigen.
Viele Gruppen wollten die Schule übernehmen.
Zum Beispiel:
- Die Stadt Hildesheim.
- Die Regierung von Preußen.
- Die Regierung von Hannover.
- Und das Königreich von Napoleon.
Aber die Schule konnte lange Zeit eigenständig bleiben.
Im Jahr 1937 hat die Schule die Eigenständigkeit verloren.
In dieser Zeit herrschte der National∙sozialismus in Deutschland.
Die Zeit des National∙sozialismus war eine schlimme Zeit.
Der National∙sozialismus war der Grund für den 2. Weltkrieg.
Die mächtigen Menschen in dieser Zeit hießen: National∙sozialisten.
Die Abkürzung für National∙sozialist ist: Nazi.
Die Nazis haben aus dem Josephinum-Gymnasium eine andere Schule gemacht.
Die Schule ging dann nur noch 8 Jahre.
Und die Schüler haben keine besondere Ausbildung mehr bekommen.
1942 haben die Nazis die Schule enteignet.
Das bedeutet:
Die Schule gehörte dann nicht mehr dem Bistum.
Die Schule gehörte dann der Stadt Hildesheim.
Viele kirchliche Mitarbeiter mussten die Schule verlassen.
In dieser Zeit war der 2. Weltkrieg.
Der 2 Weltkrieg ging vom Jahr 1939 bis zum Jahr 1945.
Viele Lehrer mussten als Soldaten im Krieg kämpfen.
Und viele Schüler mussten auch als Soldaten im Krieg kämpfen.
396 von diesen Lehrern und Schülern sind im Krieg gestorben.
An der Schule war nur noch an 2 Tagen in der Woche Unterricht.
Die Menschen haben aus einem Teil von der Schule eine Kranken∙station gemacht.
Auf diese Kranken∙station kamen die verletzen Menschen aus dem Krieg.
Und aus dem Keller haben die Menschen einen Bunker gemacht.
Ein Bunker ist ein geschützter Raum unter der Erde.
Ein Bunker ist besonders sicher.
In einem Bunker können die Menschen sich vor Gefahren schützen.
Zum Beispiel vor Bomben.
Am 22. März im Jahr 1945 haben Bomben die Schule getroffen.
Das war kurz vor dem Ende vom Krieg.
Die Bomben haben fast die ganze Schule zerstört.
Nach dem Krieg haben die Menschen die Schule wieder aufgebaut.
Der Aufbau hat viele Jahre gedauert: Über 20 Jahre.
Trotzdem haben die Schüler schon im Oktober im Jahr 1945 wieder Unterricht bekommen.
Der Unterricht war solange in anderen Gebäuden.
Nach dem Krieg wollte das Bistum Hildesheim die Schule zurück∙haben.
Aber die Schule blieb noch ungefähr 20 Jahre eine Schule von der Stadt Hildesheim.
Das Bistum hatte in dieser Zeit keinen Einfluss auf die Schule.
Im Jahr 1965 haben sich Niedersachen und die Katholische Kirche geeinigt:
Das Josephinum bleibt eine Schule von der Stadt Hildesheim.
Aber das Bistum Hildesheim bekommt viele Rechte zurück.
Das Bistum darf die Schule zum Beispiel leiten.
Im Jahr 1974 kam zu dem Gymnasium auch eine Realschule dazu.
Im Jahr 1979 hatte die Schule 1500 Jungen und Mädchen als Schüler.
So viele Schüler hat die Schule vorher nie gehabt.
Und auch danach hat die Schule nie wieder so viele Schüler gehabt.
1980 gab es ein neues Gesetz.
Das neue Gesetzt hat bestimmt:
Die Grundschule geht jetzt 2 Jahre länger.
Die höheren Schulen beginnen also 2 Jahre später.
Dadurch hatte das Josephinum weniger Schüler.
Im Jahr 1981 wurde die Realschule wieder von dem Josephinum-Gymnasium getrennt.
Dadurch hatte das Josephinum noch weniger Schüler.
Die Schule hatte nur noch 650 Schüler.
In den nächsten Jahren gab es noch viele andere neue Gesetze.
Durch diese Gesetze hat das Josephinum seine besonderen Rechte verloren.
Zu dieser Zeit war Josef Hohmeyer Bischof von Hildesheim.
Bischof Hohmeyer hat mit dem Land Niedersachsen verhandelt.
Und Bischof Hohmeyer hat Erfolg bei den Verhandlungen gehabt.
Im Jahr 1989 hat das Land Niedersachen den Vertrag vom Jahr 1965 erneuert.
Mit dem neuen Vertrag hat das Bistum Hildesheim viele Rechte an der Schule zurück∙bekommen.
Seitdem ist das Josephinum wieder eine Schule vom Bistum Hildesheim.
Das war die Geschichte von der Hildesheimer Domschule.
Und vom Josephinum.
Die Schule heißt heute Mariano-Josephinum.
In den anderen Texten auf unserer Internet∙seite finden Sie noch viele weitere Informationen in Leichter Sprache über den Hildesheimer Dom.