Bischof Altfrid von Hildesheim
Bischof Altfrid, gebürtig aus dem bedeutenden Geschlecht der Liudolfinger, war 851 bis 874 Bischof von Hildesheim.
Bischof Altfrids Spuren im Bistum Hildesheim sind beträchtlich, gehen auf ihn doch u.a. die Gründung der Kanonissenstifte Brunshausen-Gandersheim und Lamspringe sowie der Bau eines (neuen) Hildesheimer Doms zurück. Dieser wurde seinerseits nach dem großen Dombrand des Jahres 1046 durch den sog. Hezilo-Dom ersetzt.
Zu Bischof Altfrids besonderen kirchenpolitischen bzw. pastoralen Aktivitäten zählt eine Zusammenstellung von Texten der Kirchenväter und Synodalkonstitutionen für den Klerus des Bistums Hildesheim sowie die Sorge um die Vita communis der Kanoniker am Hildesheimer Dom. Persönlich ein frommer Mann und mit den wichtigsten Familien Sachsens verwandt, war Bischof Altfrid auch immer wieder in Reichsdiensten unterwegs und maßgeblich an der Neugestaltung des Reiches beteiligt.
Engste Verbindungen hielt Bischof Altfrid stets nach Essen, wo er 870 mit eigenen finanziellen Mitteln ein Stift gründete, in dessen Kirche er auch beigesetzt wurde.
Schon früh wurde Altfrid als „heilig“ verehrt. Schon Wolfher, der Biograph des hl. Godehard, schreibt Mitte des 11. Jahrhunderts von „sanctus Altfridus“, wobei seine Verehrung sich in Essen konzentrierte. Die kirchenoffizielle Anerkennung Altfrids als Heiliger der Römisch-Katholischen Kirche erfolgte erst 1965, sein Gedenktag ist der 16. August.
Quelle: Dr. Thomas Scharf-Wrede, Direktor Bistumsarchiv Hildesheim