Mehr Platz für die Dom-Uhus
Die Hildesheimer Dom-Uhus haben mehr Platz auf dem Westwerk der Bischofskirche: Sie können nun statt ihres Brutkastens einen abgesicherten Raum benutzen.
Wir bedanken uns bei allen Uhu-Freunden für die vielen Besuche auf unserer Internetseite. Leider können wir in diesem Jahr keine Live-Bilder der Vögel mehr streamen. Bleiben Sie doch mit dem Bistum Hildesheim bei Facebook verbunden, dann informieren wir Sie über alle Neuigkeiten von den Uhus – und Sie erfahren kommendes Jahr als Erste, falls wieder Uhus im Hildesheimer Dom brüten.
Umgesetzt wurde die Raumerweiterung Anfang Mai mit dem Umweltbeauftragten des Bistums, Jürgen Selke-Witzel, und Wilhelm Breuer von der EGE (Europäische Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen). Der Uhu-Experte hofft, dass die drei Jung-Uhus so den Anfang ihrer Infanteristenphase, während der sie sich lediglich auf ihren Füßen fortbewegen, im geschützten Westwerk verleben. Wenn alles gut läuft, begeben sie sich erst in etwa 14 Tagen in einem noch stabileren Zustand in die echte Freiheit. Im besten Falle konnten sie bis dahin im Westwerk bereits erste Flugübungen absolvieren.
Ursprünglich war geplant, dass auch nach dem Umbau weiterhin Live-Bilder der Uhus im Internet übertragen werden. Leider hat sich im Zuge der Erweiterungsarbeiten herausgestellt, dass sich dieses Vorhaben nicht umsetzen lässt. Der Bereich, der den Tieren jetzt zur Verfügung steht, ist so groß, dass er mit einer statischen Kamera nicht mehr sinnvoll abgedeckt werden kann. Es ist zwar eine Übertragung möglich, allerdings sind die Tiere auf den Bilder nicht mehr zu erkennen. Wir bedauern, die Übertragung so kurzfristig abbrechen zu müssen, hoffen aber auf ihr Verständnis, dass das Wohlergehen der Dom-Uhus eine höhere Priorität haben muss.
Die Uhus waren in diesem Jahr zum zweiten Mal im Westwerk des Doms zu Gast. Nachdem im vorigen Jahr die Uhus während ihrer Infanteristenphase über den Domhof gestiefelt waren, war versucht worden, sie für einen anderen Brutkasten im Kreuzgang des Doms zu begeistern. Denn während vom Domhof aus Wege zu vielbefahrenen Straßen führen, wären die Jungvögel innerhalb des Kreuzgangs sicherer aufgehoben. Allerdings hatten sich die Uhus auch in diesem Jahr wieder für den Brutplatz im Westwerk entschieden, der eigentlich für Turmfalken vorgesehen war.
In der Folge war überlegt worden, die Vögel kurz vor Beginn der Infanteristenphase in den Kreuzgang umzusiedeln. Von diesem Vorhaben wurde nun allerdings Abstand genommen, da die Gefahr bestand, dass die Uhus vom Kreuzgang ins Innere des Doms gelangen könnten, aus dem sie spätestens beim Einsetzen der Flugfähigkeit nicht mehr ohne weiteres zu befreien gewesen wären.
Im Zuge des Umbaus wurden die Jung-Uhus am Sonnabend auch beringt. Alle drei Jungvögel machten dabei einen guten Eindruck, wenngleich das jüngste Küken deutlich schwächer ist als die beiden anderen. Alle drei sind allerdings bei bester Gesundheit.