Dom-Uhus haben Westwerk verlassen
Die drei Uhus, die im Hildesheimer Dom ihre Kinderstube hatten, haben das Westwerk verlassen. Tragisch: Eines der Jungen kam kurz darauf ums Leben.
Wie genau es zu dem Uhu-Unglück gekommen ist, hat sich bislang noch nicht abschließend klären lassen. Fest steht, dass einer der Jungvögel am 23. Juni tot auf dem Dach eines Schulgebäudes nahe des Westwerks gefunden wurde - er hatte das Westwerk am selben Tag erst verlassen. Ob der Vogel beim Anflug zu einer Dachgaube verunglückt oder von Wanderfalken angegriffen worden ist, ist unklar. Körperlich war der Vogel jedenfalls unversehrt.
Seine beiden Geschwister sind zum Glück weiterhin bester Gesundheit. Sein Bruder war einen Tag zuvor vom Westwerk aus in die Freiheit geflogen. Die beiden Jungs hatten sich mit ihrem Auszug reichlich Zeit gelassen: Ihre Schwester war bereits Anfang Juni auf dem Domhof gefunden worden. Entdeckt hatte sie dort Domvikar Franz Leendes – der Uhu hatte sich unter dessen Auto zu verstecken versucht. Die Jung-Uhus befanden sich zu der Zeit in ihrer Infanteristenphase. Während dieser bewegen sich die Uhus ausschließlich zu Fuß fort, da sie noch nicht fliegen können. Damit sie diese Zeit möglichst gefahrlos überdauern, war den Uhus im Westwerk extra zusätzlicher Platz geschaffen worden.
Die verbliebenen Uhus sind weiterhin auf dem Gelände des Domhofs unterwegs. Besucher des Domhofs werden gebeten, auf die Vögel Rücksicht zu nehmen, falls ihnen ein Uhu begegnet. Besucher des Doms brauchen vor den Wildtieren keine Angst zu haben, sollten allerdings Abstand zu den Uhus halten, sie nicht scheuchen, nicht stören und auf keinen Fall zu streicheln versuchen. Domhofbesucher, die Hunde bei sich führen, werden gebeten, die Vierbeiner von den Uhus fernzuhalten.