Der Epiphaniusschrein im Hildesheimer Dom
Der Epiphaniusschrein im Hildesheimer Dom wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts gefertigt und birgt die Reliquien der Dompatrone.
Der Name des Epiphaniusschrein ist ein bisschen irreführend. Denn gefertigt wurde der Schrein nicht nur für die Gebeine des heiligen Epiphanius, die im November 962 von Bischof Othwin nach Hildesheim gebracht wurden, sondern auch für die Reliquien weiterer Hildesheimer Dompatrone.
Der kostbare Schrein, der bis zur Domsanierung unter der Altarplatte des Hochaltars im Dom stand, zeigt daher auch sechs Heilige, unter ihnen Epiphanius sowie Cosmas und Damian. Sie sind an den Schmalseiten des goldenen Schreins dargestellt, während die Langseiten die beiden Gleichnisse von den klugen und törichten Jungfrauen und von den Talenten zeigen, die es zu mehren gilt – ein Hinweis auf das vorbildliche Lebenswerk der Heiligen. Als „Epiphaniusschrein“ ist er vermutlich erst bekannt geworden, als ihm (vermutlich im späten Mittelalter) der Schrein des heiligen Godehard zur Seite gestellt wurde. Wahrscheinlich war der Aufbau so konzipiert, dass die Schmalseiten mit den Darstellungen der beiden heiligen Bischöfe zusammen gesehen werden konnten.
Epiphanius war ab 466 Bischof in seiner Heimatstadt Pavia, gerühmt als „Licht und Vater der Bischöfe“. Seine Reliquien wurden im November 962 vom Hildesheimer Bischof Othwin, nach Hildesheim gebracht.
Der Schrein erhielt nach der Restaurierung wieder seinen angestammten Platz, in einer erhöhten östlichen Wandnische über der Cäcilienkapelle im nördlichen Querhaus.