Der Thietmarleuchter im Hildesheimer Dom
Der Thietmarleuchter ist der älteste von den nur noch vier in Deutschland erhaltenen mittelalterlichen Radleuchtern.
Der Überlieferung nach wurde er von Bischof Thietmar (1038 bis 1044) gestiftet. Irrtümlich wurde der beeindruckende Thietmarleuchter zwischenzeitlich dessen Nachfolger Bischof Azelin (1044 bis 1054) zugeordnet, weshalb der Name Azelinleuchter für ihn ebenfalls gebräuchlich ist. Der romanische Radleuchter symbolisiert, wie der nach seinem Vorbild gestaltete und etwa doppelt so große Heziloleuchter, das himmlische Jerusalem. Den großen Brand des Jahres 1046 im Hildesheimer Dom überstand der Thietmarleuchter. Über die Jahrhunderte wurde er allerdings – nach einer vollständigen Überarbeitung um 1400 – immer wieder in Details verändert.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Thietmarleuchter allerdings massiv beschädigt und daher zwischen 1982 und 1989 grundlegend restauriert.
Bis 1942 hatte der Radleuchter in der Chorvierung seinen Platz. Nach dem Wiederaufbau von Dom und Antoniuskirche schmückte er letztere bis 2010. Nach der Sanierung kehrte er in den Altarraum des sanierten Doms zurück.