Der Heziloleuchter
Der romanische Leuchter, den Bischof Hezilo 1061 dem Dom stiftete, beeindruckt durch seine Größe und seine Gestaltung: Sechs Meter misst er im Durchmesser.
Mit einem Durchmesser von über sechs Metern, ist der Heziloleuchter einer der wenigen erhaltenen mittelalterlichen Radleuchter im deutschsprachigen Raum. Von den vier mittelalterlichen Lichterkronen, die sich erhalten haben (Thietmarleuchter in Hildesheim, Barbarossa-Leuchter im Aachener Münster und der Hartwig-Leuchter auf der Großcomburg/Schwäbisch Hall), ist der Heziloleuchter das größte Goldschmiedewerk. Bischof Hezilo hat die monumentale Lichterkrone 1061 für den wiederhergestellten Dom gestiftet. Vergoldetes Kupfer lässt die reich gestaltete Goldschmiedearbeit im Lichterschein erstrahlen. Lateinische Inschriften teilen Botschaften mit, die den Radleuchter als Sinnbild des himmlischen Jerusalem erkennen lassen: die Stadtmauer mit zwölf Türmen, zwölf geöffneten Toren und mit Zinnen, die 72 Kerzen tragen. Er symbolisiert die endzeitliche Vision, wie es der Text der Offenbarung des Johannes schildert (Offenbarung 21-22).
Vor wenigen Jahren – von 2002 bis 2007 – wurde der Leuchter aufwendig restauriert. Das im 19. Jahrhundert zugefügte elektrische Licht wurde im Rahmen der Restaurierung wieder zurückgebaut. Die Wirkung der 72 Kerzen, die das Dunkel des Kirchenraums schon im Mittelalter erhellten, ist auch für den heutigen Kirchenbesucher beeindruckend. Der Leuchter scheint zu schweben und damit tatsächlich „vom Himmel herabzukommen“. Heute werden die Kerzen allerdings nur noch an besonderen Feiertagen entzündet.
Bis zur Zerstörung des Doms 1945 hing der Heziloleuchter im Langhaus. Nach dem Wiederaufbau des Doms erhielt er seinen Platz über dem Hochaltar. Der Leuchter wurde 2002 bis 2007 aufwändig restauriert und kehrte 2014 an seinen ursprünglichen Platz im Langhaus zurück.